Schneller und radikaler Kahlschlag
Ein Artikel im Tagblatt der Stadt Zürich vom 23.8. mit dem Titel „Gegen Parkplatzschwund regt sich Widerstand“ zeigt auf, wie extrem und schnell Zürich jetzt zur reinen Velostadt umgebaut werden soll, dies noch bevor die Volksabstimmung vom 28.11.2021 über die Bühne ist. Obwohl es um extremste Massnahmen geht, ist man offensichtlich komplett siegessicher… Das lässt Schlimmes für die Zukunft erahnen!
So soll etwa die Birchstrasse zu einer Veloroute werden. Zu diesem Zweck werden 50 Parkplätze (blau und weiss) verschwinden und nicht ersetzt. Abgesehen davon, dass es auf dieser Strecke wenige Autos hat, da parallel dazu die sehr breite Hofwiesenstrasse verläuft, auf der auch Velos problemlos fahren können, da die Autos sogar auf die ebenerdigen Tramschienen ausweichen können, um mit riesigem Abstand zu überholen, und die beiden Strassen sogar mit einer Fussgänger- und Velobrücke verbunden sind, haben nun die Anwohner plötzlich 50 Parkplätze weniger zur Verfügung. Wohin sollen die Anwohner nun gehen?! Private Alternativen gibt es nicht, die sind generell spärlich (wird doch sogar deren Zahl von der Stadt begrenzt), und durchwegs schon vermietet!
Auch für das Gewerbe, Handwerker und Lieferdienste ist die Situation extrem mühsam und ärgerlich, nicht nur wegen den teuren Bussen. Sich ein Bett oder einen Schrank mit dem Lasten-Velo liefern zu lassen ist nicht sehr realitätsnah… Umweltschädlicher Suchverkehr und Aggressionen sind also vorprogrammiert, und dies für Luxus-Velorouten, die ein nicht wirkliches Problem lösen sollen. 354 weitere Parkplätze verschwinden im Raum Affoltern und Irchel.
„Es besteht weder ein Rechtsanspruch auf öffentliche Parkplätze, noch eine Bestandesgarantie“ ist die lapidare und nicht gerade empathische Reaktion einer städtischen Mitarbeiterin.
Wer kein Velofahrer ist, ist offensichtlich nicht willkommen.
Fazit:
Es hätte problemlos eine Lösung gefunden werden können, die Velos und Autofahrern entgegen kommt, so hätte man z. B. auf der breiten Hofwiesenstrasse einen Velostreifen einzeichnen, und die Parkplätze sein lassen können, stattdessen werden die Velo- und Autofahrer wieder einmal aufeinander gehetzt, Anwohner stehen nach Jahrzehnten plötzlich ohne Parkiermöglichkeit da, dem Gewerbe wandern die Kunden ab, und für Handwerker und Lieferdienste wird es noch schwerer und teurer, ihre Arbeit machen zu können.
Das alles für eine Strecke, die kaum als besonders problematisch bezeichnet werden kann.