Critical Mass – Gut-Gemeint-Menschen blockieren monatlich stundenlang den ÖV und Individualverkehr und nerven die Bevölkerung. Die Polizei schaut zu.

Die Critical Mass Veranstaltung in Zürich findet seit Jahren jeden letzten Freitag eines Monats statt, in den letzten Monaten aber mit besonders vielen Teilnehmern. Sinn der Veranstaltung soll sein, dass sich tausende Velofahrer zu einer Velofahrt in der Stadt treffen, in so einer grossen Anzahl, um die „kritische Masse“ zu erreichen, so dass dem motorisierten Verkehr „auf Augenhöhe begegnet werden“ könne. (Vergleichbare Veranstaltungen gibt es seit Jahren auf der ganzen Welt in verschiedenen Städten.) Und mit der grossen Anzahl der Velofahrer könne der öffentliche Raum für eine kurze Zeit quasi „zurückerobert“ werden und zu einem Ort des sozialen Austauschs werden. Des weiteren steht auf der Webseite, dies sei keine Demonstration, es gäbe keine Forderungen und Ziele, die Veranstaltung sei nicht organisiert und es gäbe keine Verantwortlichen. Die Critical Mass Zürich Webseite sei eine reine Fanseite. Auch steht, man dürfe nicht auf den Trottoirs fahren, nicht auf Gegenspuren, und man solle nicht Autofahrer provozieren.

Tönt also nach einer tollen Veranstaltung und einer gemütlichen Velofahrt durch die Stadt? Ist es aber in der Realität leider ganz und gar nicht. Grade in Zürich nehmen viele Grün-Extreme daran teil, nur um den Autofahrern eins auszuwischen. Ziel des „sozialen Kontaktes“ ist schlussendlich die Freude respektive die Schadenfreude, den Verkehr in der Stadt jeden vierten Freitag ab 18:45 für mehrere Stunden lahmzulegen. Dies geschah an den letzten Anlässen für mehrere Stunden, sogar die Hardbrücke wurde schon komplett blockiert, ebenso auch diverse ÖV Linien. Nebst wirtschaftlichen Schäden (blockierte Firmenfahrzeuge, nicht zugängliche Geschäfte oder Lokale) ärgert der Anlass auch die gesamte Stadtbevölkerung die am Freitagabend mit dem Auto oder mit den ÖV unterwegs ist, oder sogar beruflich unterwegs sein muss. Durch die entstehenden Staus entstehen enorme zusätzliche Abgase und Lärmemissionen, eine gewaltiger Schaden an der Umwelt! Wenn es nur ums Velofahren ginge und keine Aussage dahinter stecken soll: Wieso wird das Ganze nicht auf dem Land, an einem verkehrsarmen Tag wie dem Sonntag durchgeführt?

Bild: Eingeschränkter Tramverkehr wegen der Critical Mass:

Bezüglich der Blockade des Verkehrs versucht die Critical Mass geschickt zu erklären, dass sie alles legal machen: „Wir blockieren nicht den Verkehr, wir sind der Verkehr“. Die Critical Mass sei ein „riesiges einzelnes Fahrzeug“, wenn also das erste Velo bei grün bei einer Ampel durchfährt, sollen alle anderen auch nachfahren und zusammen bleiben. Es wird das „Corken“ erklärt, sprich man solle bei Kreuzungen die Querstrassen blockieren, damit Autos nicht den Velostrom „unterbrechen“ können. Trotzdem ist dies komplett entgegen dem Strassenverkehrsgesetz. Da die Demo (schlussendlich ist und bleibt es eine) nicht bewilligt ist, und die Route im voraus angeblich unbekannt und spontan ist, kommt es zwangsläufig zu starken Behinderungen bzw. kompletten Stillstand des Verkehrs, da ja die Routen nicht abgesperrt, und die Bevölkerung nicht vorausinformiert werden kann.

Die Stadt und die Polizei schaut wie üblich meistens zu und diskutiert wie üblich bei solchen Sachen endlos, ohne eine Lösung zu finden, oder ein klares Verbot durchzusetzen. In diesem Dokument vom Zürcher Gemeinderat (klicke hier) sieht man bei verschiedenen Punkten, dass es klar eine illegale Veranstaltung ist, aber die Stadt so eine Veranstaltung oder Demo in der Regel toleriert, solange sie im friedlichen Rahmen bleibe, oder ein Auflösen der Veranstaltung zu grösseren Problemen führen könnte. Das ist aber auch leider generell so in Zürich, man sah ja wie während den Corona Lockdowns trotzdem jede illegale Demo und Veranstaltung toleriert wurde, oder auch wie nach Randalen nach Fussballspielen nichts unternommen wird. Verkommt Zürich zu einem rechtsfreien Raum, sobald sich mehrere Personen zusammen tun?

Dies zeigt im oben verlinkten Dokument auch die Information, dass Stadträtin Rykart sich am 3.6.2020 wie folgt äusserte, als die Polizei endlich einmal eingriff und im Mai 2020 die Critical Mass durch die Polizei aufgelöst wurde und Bussen und Wegweisungen ausgesprochen wurden. Zitat Rykart: Seit Jahr und Tag hat die Stadtpolizei mit den Veranstaltern von Critical Mass ein gutes Einvernehmen. Jetzt wurde es einmal gestört. Ich werde alles dafür tun, dass der normale Zustand wieder hergestellt wird. Sprich die Stadträtin vom Sicherheitsdepartement rügt die Polizei dafür, dass sie endlich einmal ihre Arbeit getan hat! Dies ist Vergleichbar mit Herrn Wolff vom Tiefbau- und Entsorgungsamt, der täglich 30er Zonen und Velowege baut, während sich in Sommertagen überall Abfallhaufen stapeln, ebenso das ganze Jahr durch illegal entsorgter Sperrmüll „Gratis zum Mitnehmen“ und der Steuerzahler für das Aufräumen bezahlen darf, aber das ist eine andere Geschichte.

Interessant ist aber auch, dass so eine Veranstaltung mit klarem Datum und Uhrzeit nicht unterbunden wird, oder dass die Verantwortlichen nicht zur Verantwortung gezogen werden. Wie erwähnt, gibt es gemäss der „Fan-Webseite“ zwar keine Veranstalter oder Zuständige, aber gleichzeitig liest man, wie diverse Personen der „Community“ bereits mit Politik oder Polizei Diskussionen geführt haben, oder es gibt ein „Anti Rep“ Team welches z.B. Teilnehmer unterstützt welche Probleme mit der Polizei kriegen, es gibt eine Spendensammlung für die Begleichung von Bussen die Teilnehmer erhalten, und einige Sachen mehr wo klare „Drahtzieher“ im Hintergrund stehen.

Aber schlussendlich geht es uns nicht darum Schuldige der Critical Mass selbst zu finden. Verantwortung und Schuld hat hier unserer Meinung nach einzig die Stadt Zürich und deren Politiker, die diese Veranstaltung wie viele andere illegale Veranstaltungen oder Demonstrationen einfach zulässt, zu Tode diskutiert, oder scheinbar machtlos zusieht.  Die Veranstaltung blockiert einmal pro Monat den ÖV- und Autoverkehr massiv, ärgert die Bevölkerung und belastet die Umwelt. Ginge es den Teilnehmern nur um das Velofahren, könnte das wie erwähnt einfach ausserhalb einer Stadt stattfinden.

Diverse Links (Sie finden auch weitere Infos im Internet indem Sie in einer Suchmaschine nach Critcal Mass Zürich suchen.)

Dokument des Zürcher Gemeinderats / Diskussionen über die Legalität der Veranstaltung

Bericht auf Tele Züri

Artikel von der Mai Demo auf 20min