Schwarzer Abstimmungssonntag – Zürcher für Einschränkung und Verteuerung der blauen Zone Karte.

Am 28. September 2025 hat das Zürcher Stimmvolk über die neue Parkkartenverordnung (Parkkarte für die blaue Zone) abgestimmt. Eigentlich wollte die Stadt Zürich diese Regelung im November 2024 einfach so einführen, aber die SVP ergriff das Referendum und sammelte über 4000 Unterschriften dagegen.

Nun, niemand versteht genau wieso, aber am Abstimmungssonntag 28.09.2025 hat das Stadtzürcher Volk mit 52,8% Ja gesagt zu dieser neuen Parkkartenverordnung. Falls bei der Auszählung der Resultate alles mit rechten Dingen zu und her geht, scheinen vor allem Grüne über solche Vorlagen abzustimmen und andere die Abstimmungsunterlagen zu ignorieren, falsch informiert zu sein, oder uninteressiert abzustimmen was die autofeindliche grüne Stadtregierung in den Abstimmungsunterlagen empfiehlt. Man könnte ja meinen, den knapp 70% Stadtzürchern ohne eigenes Auto könnte es egal sein, vor allem da sie am gleichen Abstimmungstag ein Ja für günstigere ÖV-Abos in Zürich erhalten haben, aber die Autofeindlichkeit der Stadtregierung scheint immer mehr auf das Volk überzugehen.

Viele meinten auch einfach, es ginge rein um eine Kostenerhöhung für die Parkkarte, und so wurde es in den Medien und Werbung auch häufig „verkauft“, aber es steckt viel mehr dahinter:

  • Zukünftig erhält schlichtweg nicht mehr jeder eine Parkkarte für die blaue Zone. Man muss nun neu beweisen, dass man keinen Privatparkplatz am eigenen Wohnort mieten kann, bzw. eine Bestätigung vorlegen, dass allfällige vorhandene Privatparkplätze belegt sind. Und erst dann erhält man eine blaue Zonen Parkkarte für seine Postleitzahl. Wie das genaue Vorgehen ist, bzw. das auch kontrolliert werden soll, ist noch unklar.
  • Die Parkkarte kostet für Privatpersonen nicht mehr Pauschal 300 Franken pro Jahr, sondern der Preis ist zukünftig abhängig vom Fahrzeuggewicht. So sollen  Fahrzeuge mit fossilem Antrieb gemäss Vorlage zwischen 35 und 45 Rappen pro kg Fahrzeuggewicht bezahlen, und solche mit Elektromotor zwischen 30 und 40 Rappen pro kg Fahrzeuggewicht. Die Parkierungskosten für ein normales durchschnittliches Auto sind somit schnell mal doppelt so hoch, bei schwereren grossen Fahrzeugen können die Kosten das Dreifache wie bisher kosten. Und wer gar keine Karte erhält, bezahlt für einen Privatparkplatz noch viel mehr, in Zürich kosten Parkplätze in Tiefgaragen in der Regel zwischen 140 und 180 Franken oder mehr pro Monat.
  • Beim Gewerbe gibt es unzählige Änderungen. So soll die Gewerbeparkkarte für die blaue Zone günstiger werden. Ebenso gibt es viele Ausnahmen und Zusatzregelungen bzw. Zusatzgenehmigungen für das Gewerbe, welche teilweise auch erlauben, bei fehlenden blauen Zonen eine gewisse Zeit im Parkverbot zu stehen, oder sogar auf dem Trottoir, sofern genug freier Platz für Fussgänger übrigbleibt. Die gewerblichen Punkte sind zu umfangreich um sie hier aufzuzählen, lesen Sie diese am besten hier in den Abstimmungsvorlagen nach (Link.)

Gegen letzteres überlegt sich der Fussgängerverein Zürich rechtliche Schritte. Das Trottoir ist den Fussgängern vorbehalten, nicht Autos oder unzähligen Töffs, E-Fahrzeugen und anderen, die einfach mal so keinen Parkplatz finden. Da der Parkplatzabbau extrem schnell weitergeht, werden wohl legal zuparkierte Trottoirs die nahe Zukunft sein. Die neue Verordnung soll am 01.01.2027 in Kraft treten.

Schlauer als die Zürcher sind die Luzerner. Sie sagten am Abstimmungssonntag mit 58,5% Nein zu einer Vorlage, welche den Verkehr in 4 grossen Quartieren der Stadt nahezu komplett einschränken, sprich verbieten wollte. Wobei diese Initiative auch zu extrem war, und tausenden Leuten das Autofahren verunmöglicht hätte, obwohl diese darauf angewiesen sind. Trotzdem bedenklich, dass der Nein-Anteil da auch nur 58,5% war, bzw. solche Menschenrechte einschränkende Initiativen überhaupt rechtsgültig sind.