In manchen Medien schon als „nervigster Bahnübergang der Schweiz“ bezeichnet, kennen auch viele Stadtzürcher diesen berüchtigten Bahnübergang in Zürich Seebach. Es kann problemlos vorkommen, dass Sie zu Fuss, mit dem Velo oder Auto 10 Minuten, oder manchmal bis 15 Minuten vor geschlossenen Schranken an diesem Bahnübergang stehen. Kommt z.B. ein Zug, welcher erst noch am Bahnhof Seebach anhält, schliesst sich die Schranke bereits, bevor der Zug überhaupt beim Bahnhof anhält. Aber auch wenn ein Zug von der anderen Seite kommt, schliesst sich die Schranke schon viele Minuten früher.
Dieser Bahnübergang wird nun wegfallen, da die Stadt Zürich den Bahnhof Seebach verlängern und vergrössern wird. Dies weil die S-Bahnen der Linie S6 zwischen Zürich HB und Furttal zukünftig 300 Meter anstatt 200 Meter sein sollen und auch Optimierungen bei den Gleisen für den Güterverkehr stattfinden. Obwohl auf beiden Seiten Platz wäre, wird das Mittelperron Richtung Felsenrainstrasse verlängert. Neu soll eine Unterführung gebaut werden, welche aber nur für Velos und Fussgänger gedacht ist.
Zwei SVP Gemeinderäte haben protestiert und eine Motion eingereicht, der Stadtrat solle sich darum kümmern, dass die neue Unterführung auch Platz für Autos bieten solle, da dies eine wichtige Verbindungsstrasse über die Bahngleise ist. Natürlich hat der Stadtrat abgelehnt, man könne die Strecke auch über die Schaffhauserstrasse fahren, und auf der anderen Quartierseite über die Seebacherstrasse. Ausgerechnet der Stadtrat, der ja immer davon spricht Quartiere zu verbinden, und dies mit millionenschweren Projekten macht. Aber Oerlikon und Affoltern sind fast komplett getrennt von Seebach, für Fussgänger ist aktuell fast nur die Himmeribrücke und der Bahnübergang Felsenrain eine Möglichkeit. Der Staudenbühl Fussweg nach Seebach ist aktuell wegen dortigen Neubauten für nahezu 1 Jahr geschlossen.
Natürlich soll gleich generell ein wenig umgestaltet werden, ein zusätzlicher kleiner Platz gebaut werden, und die Bahnhaldenstrasse – der zukünftig fast einzige optimale alternative Weg nach Seebach ohne riesige Umwege zu fahren – soll zur Begegnungszone werden. Nicht sehr sinnvoll, wenn dort zukünftig der Verkehr durchfährt. Die Anwohner werden aber ja schon das Vergnügen einer 3 Jahre lange dauernden Baustelle haben. Die 75 Millionen Kosten gehen ausnahmsweise nicht auf das Konto der steuerzahlenden Zürcher, sondern werden vom Bahninfrastrukturfonds des Bundes, also vom ganzen Schweizer Volk bezahlt.
SBB Medienmitteilung und Artikel im Tagblatt Zürich vom 04. Juni 2025. (Auf Seite 29 blättern.)