Stadt Zürich droht Badmintonhalle mit Abbruch wegen Velobrücke, deren Bau nicht einmal entschieden ist.

In Zürich im Kreis 5 steht seit dem Jahr 1997 die Badmintonhalle Yonex, die damals unter anderem auch mitgeholfen hatte, das Quartier zu beleben. Ursprünglich war die Halle für Vereine und Profis konzipiert, wurde aber auch schnell von Hobbyspielern genutzt. Aktuell hat die Halle 29000 aktive registrierte Spieler.

Ende 2024 erhielten die Betreiber der Halle ein Schreiben vom Tiefbauamt Zürich, dass die Stadt Zürich als Arealbesitzer es erwäge, das Gebäude wegen dem Bau der Franca-Magnani-Brücke abzureissen, welche im Jahr 2030 gebaut werden sollte und ab 2034 die Stadtkreise 4 und 5 über die Gleise verbinden soll. Natürlich nur für Fussgänger und Velofahrer, dafür sei eine Zufahrtsrampe beim Viadukt geplant.

Kurz und unhöflich teilt das Tiefbauamt auch mit, dass man die Möglichkeit geprüft hätte, einen Ersatz für diese Halle zu finden, aber das sei leider nicht der Fall. Auch die Betreiber der Halle meinen, es sei in Zürich praktisch unmöglich, einen neuen Standort für die Badmintonhalle zu finden.

Das ganz verrückte an der Sache: Die Halle steht nur im Weg, weil die Brücke bei der ursprünglichen Konzeptplanung ungenügende Kurvenradien und Sichtweiten hat, und die Rampe mit 10% Neigung zu steil sei, und deshalb auf 6% geändert werden soll. Nur wegen dieser Neigung und dadurch längeren Rampe, soll die Badmintonhalle abgerissen werden.

Noch verrückter: Die Stadt Zürich hat alles schon komplett geplant, und vermutlich hunderttausende Franken dafür ausgegeben. Dies obwohl das Volk erst voraussichtlich im Jahr 2029 über diese Brücke abstimmen wird. Aber den Besitzern der Badmintonhalle wurde bereits im Stil geschrieben, als wäre schon alles klar bestimmt, und als würde die Halle ziemlich sicher abgerissen.

Diese neue Brücke soll 530 Meter lang sein, 6.5 Meter breit, und im 10 Meter breiten Mittelteil soll sogar ein Grünstreifen den Fussgängerweg und die Veloroute trennen, man schätzt die Kosten dieses Luxusbaus auf 80 Millionen. Die Stadt betont, dass eine weitere Quartierverbindung geschaffen würde, und ein Aussichtspunkt über den Gleisen geschaffen würde. (Wow wie spannend.)

Wir können nur hoffen, und dem Stimmvolk dringendst empfehlen, diese Abstimmung im Jahr 2029 abzulehnen. Es gibt bereits genug Quartierverbindungen, vor allem wenn man auf einem Velo zügig fährt. Die entsprechenden Strassen sind sicher und haben grösstenteils bereits Velowege. Aus den 80 Millionen Franken werden dann vermutlich 120 bis 150 Millionen Franken, wenn man sieht, dass der Velotunnel beim Hauptbahnhof 40 Millionen anstatt 27 Millionen gekostet hat.

Diese Brücke ist ein weiterer „grüner Geniestreich“ im Bereich „absolut unsinnig und unnötig“ nach der Einhausung Schwamendingen für 500 Millionen Franken und dem Velotunnel für 40 Millionen Franken. Statt Badminton spielen können Sie zukünftig Velofahren gehen, mit komfortabler Rampe mit nur 6% Steigung statt 10%, und schöner Aussicht auf SBB Gleise. Schon diese Aussage wegen der Steigung zeigt deutlich auf, dass es eine obligatorische Veloprüfung braucht, bevor jemand in der Stadt Velo fährt, oder wenn diese Velofahrer Angst haben oder unfähig sind ein Velo zu lenken, gibt es doch immer noch den grossartig ausgebauten ÖV.

Quellen: Info über die Brücke auf der Seite der Stadt Zürich, und Tagblatt der Stadt Zürich vom 11. Juni 2025