Da die Stadt Zürich keine anderen Probleme hat, nahm sich der Gemeinderat im Oktober 2024 mehrere Stunden Zeit, um über neue blaue Zonen Gebühren zu diskutieren. Wobei sich die autofeindliche und Autofahrer diskriminierende Stadtpolitik nicht nur für eine massive Erhöhrung der Gebühren entschied:
Die bisher 300 Franken pro Jahr kostende blaue Zonen Karte, wobei der Besitz so einer Karte keinen freien verfügbaren Parkplatz garantiert, wird neu nach Fahrzeuggewicht berechnet. Pro 1kg sollen E-Fahrzeuge 35 Rappen bezahlen, und Verbrenner- inkl. Hybridfahrzeuge 40 Rappen. Bei einem 1500kg schweren Auto wären das bei einem Elektroauto z.B. 525 Franken, bei einem Benziner 600 Franken, also gleich das doppelte wie bisher. Bei schweren SUVs wird es schnell noch teurer, wobei sogar wir uns manchmal fragen, wieso jemand in der Stadt ein riesiges 2 Tonnen Fahrzeug braucht, aber schliesslich sind wir freie Menschen und sollten tun dürfen was wir wollen. Da wäre der Ansatz, welcher die Stadt Basel verfolgt fast gescheiter: Dort diskutiert man über Gebühren, die sich nach Fahrzeuglänge richten.
In früheren Vorlagen waren sogar Fixpreise von über 700 Franken vorgeschlagen worden, und sogar die Grüne Karin Rykart vom Sicherheitsdepartement war gegen den Preis-nach-Gewicht Vorschlag und schlug 540 Franken als Fixpreis vor. Eigentlich ein Wunder, da sie sich ja statt um die Sicherheit der Stadt nur um Velowege, Verkehrsschikanen und 30er Zonen kümmert. Ebenso gab es gegen das Preis-nach-Gewicht System Einsprachen, da Elektroautos ja wegen dem Akku eher höhere Gewichte haben, und trotz dem niedrigeren Kilopreis höhere Gebühren kriegen. Trotzdem wurde dafür entschieden.
Zusätzlich wird das Bieler Modell eingeführt: Man erhält als Anwohner nur noch eine blaue Zonen Karte, wenn man nachweisen kann, dass man an seinem privaten Wohnort keinen privaten Parkplatz zur Verfügung hat, oder kein freier Platz zum mieten verfügbar ist. Ob das der Fall sei, muss der Autofahrer selbst deklarieren, die Stadt prüft die Angaben stichprobenmässig. Dies ist die grösste Frechheit und Diskriminierung der Stadt Zürich. Weil die gleichen Politiker, die nun diesen Unsinn einführen, sind die gleichen, welche auch genügend Privatparkplätze bei Neubauten verhindern und vereiteln. So kennen wir z.B. ein Firmenparkhaus in Zürich, bei welchem die oberen Geschosse zugemauert sind, da nicht alle Parkplätze genutzt werden dürfen. Bei manchen Einkaufszentren bestehen sogar Einfahrts-Kontingente, damit die Parkhäuser nicht privat oder bei Veranstaltungen zusätzlich genutzt werden dürfen.
Einzig die FDP brachte (ohne Erfolg) wichtige Einsprachen dazu und verlangte einen Wucherschutz: Weil müssen Autofahrer zwingend private Parkplätze mieten, kann das von den Eigentümern und Vermietern ausgenutzt werden, und sie können extrem hohe Fantasiepreise verlangen. In der Innenstadt Zürich sind Monatspreise von 200-300 Franken pro Monat bereits üblich, weil manche Arbeitende die auf das Auto angewiesen sind, keine anderen Möglichkeiten haben.
Einzig das Gewerbe profitiert: Die Parkkarten für das Gewerbe werden von 480 auf 360 Franken reduziert. Was diese Karten aber überhaupt bringen ist immer fragwürdiger, fragt mal einen Gewerbetreibenden, einen Handwerker, eine Spitexmitarbeiterin wie gut sie in normalen Wohnquartieren noch Parkplätze finden.
Einzig die SVP prüft das Referendum gegen diesen Entscheid. Tut die SVP da nichts, scheint das wohl bereits beschlossene Sache zu sein.
Quellen: Stadt Zürich, diverse Medien, z.B. Tagesanzeiger im Oktober 2024.